Tomato-Balls

Tomato-Balls waren der Hit auf Santorin, schon in den letzten Jahren. Eine leckere Vorspeise, typisch für die Kykladen-Insel. Schließlich wurden hier früher Tomaten in großem Stil angebaut und als Konserven ausgeführt, die Ruinen der Fabrik sind heute noch zu finden. Eigentlich ein "Arme-Leute-Essen" - und wie so oft, wenn Kreativität bei schmalem Budget mit dem knurrenden Magen konfrontiert wird, kommt etwas besonders Leckeres dabei heraus.

Ebenfalls typisch: In jedem Restaurant schmecken sie anders. Was lag also näher, als zu versuchen, hinter das Gehemnis der vegatarischen Köstlichkeit zu kommen? Maria, Mutter unseres Hotelchefs in Kamari (jeden Tag schaut sie nach dem Rechten) führte uns in die Geheimnisse der Santoriner Küche ein. Hier kommt das absolute Insider-Rezept!

Hinweis vom Käpt´n: Schnell gemacht und auch an Bord fix zubereitet, endlich etwas, das auch die zunehmende Schar der Vegetarier an Bord sättigt, wenn sich dem Hauptgericht ums Verrecken keine fleischfreie Variante abtrotzen lässt. Die Fraktion der "Fleischlosen" wird es dem Smutje danken!

Wichtig sind (wer hätte das gedacht) die Tomaten. Maria hatte drei große Fleischtomaten und daraus wurden 38 (!) Balls von fast Standard-Frikadellen-Größe. Natürlich kann man ruhig den Tomatenanteil erhöhen. Und während Maria die Tomaten in kleine Stücke schneidet (nach dem Häuten, ist doch klar, oder? Wer nicht weiß wie es geht, schaut bei der Tomatensuppe oder beim Nudelauflauf nach, einmal erklären muss reichen!), hier schon mal das komplette Rezept:

Tomato-Balls

3 große Fleischtomaten (oder mehr)
1 rote Zwiebel
2 Esslöffel Pfefferminze, möglichst frisch!
1 Tasse Wasser
ca. 400g Mehl
Öl zum Backen

Gewürze: Pfeffer und Zimt, je etwa 1/2 Teelöffel, Salz 1 ganzer Teelöffel

Weitere mögliche (empfehlenswerte) Zutaten: kleingeschnittene Paprika, bei mir gehört außerdem unbedingt eine Pepperoni mit dazu

Das hatten wir nun als Zutat nicht erwartet, genau so wenig wie den Zimt, den Maria mitbrachte und der auch in die Tomato-Balls kam. Aus anderen griechischen Gerichten kannten wir dieses bei uns allenfalls im Weihnachtsgebäck zu findende Gewürz ja schon - hier aber hatte es niemand herausgeschmeckt!

Also, Tomaten und Zwiebel (und ggf. Paprika) klein geschnitten in eine Schüssel, gut verrühren, Wasser dazu und mit Mehl eindicken. Hier muss etwas Gefühl walten: Beim Rühren geben die Tomaten weiter Wasser ab, also sollte das Mehl nach und nach zugegeben werden.

Letztlich soll die Masse zäh vom Löffel tropfen (oder so ähnlich), Maria demonstriert hier die richtige Konsitenz der Masse, die am Ende....

...so aussehen sollte.

Und dann werden die Balls in reichlich (und Maria sagte reichlich und meinte auch reichlich) Öl ausgebacken.

Etwa 38 Stück kommen bei der oben angegebenen Menge heraus, lecker, kross und ganz schön gesund. Dazu schmeckt, bleiben wir bei den Hellenen, natürlich ein gutes Tzaitziki und etwas Brot und frischer Salat. Da bleiben die Vegetarier nicht lange unter sich, versprochen! (Ist auch besser so wegen des Knoblauchs im Quark!)

Und aufgepasst, ein wichtiger Nachtrag: Als ich 2012 auf dem Dortmunder Event-Schiff Herr Walter das erste Mal den Santorini-Vortrag hielt wollte Heike, die Chefin der Kombüse das Publikum mit Tomato-Balls themengerecht überraschen. Aber die waren ihr zu schlaff, zu weich. Und die experimentierfreudige Köchin fand die Lösung: Mit Panko-Mehl statt normalem Mehl wurden die Tomatoballs zu echten Krachern: Locker, knusprig und einfach lecker. Das Panko-Mehl ist wichtiger Bestandteil der asiatischen Küche, ein spezielles, sehr grobes Paniermehl und in jedem Asia-Markt zu bekommen. Unbedingt ausprobieren! Dank an Heike für den Tipp!


Empfehlung der Kombüse auf Herr Walter

Guten Appetit und danke an Maria*!

*Ich habe während unserer Foto-Koch-Session so manches Mal gedacht: Was wird sie von uns denken, Halt, nochmal bitte, jetzt noch einmal so herum usw. usw. Sie hat es mit Humor und stoischem Gleichmut ertragen, gewiss gab es in ihrem Leben erheblich aufregendere Momente als dieses Koch-Vergnügen!

Zurück zur Auswahlseite

Diese Seiten sind Teil der Domain www.czierpka.de. Das Copyright liegt bei Karl-Heinz Czierpka, es gelten die im Impressum und in der Erklärung zum Datenschutz aufgeführten Grundsätze und Einschränkungen. Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kann die Anwendung zu Nebenwirkungen wie Sättigung, Gewichtszunahme, Völlegefühl usw. führen. Selbst kleinste Abweichungen von den hier vorgeschlagenen Prozeduren machen den Genuss der so entstandenen Produkte zu einem echten Gesundheitsrisiko. Ich distanziere mich daher ausdrücklich und mehr als energisch von dem Versuch, durch Nachkochen in den Genuss auch nur ähnlicher Geschmackserlebnisse zu gelangen. Lass es sein! Dein besorgter Kalle!!