Sommer 2003, genauer gesagt: Juli 2003, die SPD-Ratsfraktion reist gemeinsam mit der Fraktion der Bezirksvertretung Brackel durch den Stadtbezirk. Und natürlich wird auch die Kasernenfläche besucht. Bedingung: Nach 16.00 Uhr, denn bis dahin ist der Kampofmittelräumdienst auf dem Gelände - und man kann ja nie wissen.
Hier sind sie bei der Arbeit "Wie Sand sieben im Sandkasten" - kleiner Unterschied: statt der Kiesel bleiben andere Rückstände im Sieb, kleine, teilweise noch hochexplosive Hinterlassenschaften aus den Jahrzehnten der militärischen Nutzung. Und das muss alles weg, möglichst schnell, denn der BVB will diesen Teil der Fläche kaufen.
Hinterlassenschaften der Munitionssuche sind diese sauber aufgeschichteten Häufchen der unterschiedlichsten Korngröße - lange Reihe intensiv durchsiebter Erdberge - müssen irgendwie Beamte mit dabei gewesen sein, denn das Ensemble erinnert an die pedantisch an der Schreibtischkante ausgerichteten (sauber angespitzten) Bleistifte aus Karrikaturen....
Die gesuchten Bestandteile werden selbstverständlich nicht einfach aufgeschichtet, die liegen hier, sicher verwahrt und durch meterdicke Erdwälle geschützt (besser: Die Umgebung vor ihnen durch besagte Erdwälle geschützt) und gut verschlossen. Unbefugten ist das Betreten natürlich strengstens verboten und drei (!) Vorhängeschlösser sichern den brisanten Keller.
Andere Hinterlassenschaften liegen hier: Mäßig belasteter Boden, abgedeckt und auch nach unten sicher eingeschlossen wartet auf den Abtransport. Man ist halt in der Vergangenheit sehr sorglos mit Treibstoffen und anderen Kohlenwasserstoffen umgegangen - heute sind wir da sensibilisiert und lassen einen Verbleib nicht zu - das Zeug muss raus!
Karl-Friedrich Ostholt, seines Zeichens Planungsamtsleiter der Stadt Dortmund, erläutert die Zusammenhänge und den Fortgang der Arbeiten. Er hat an diesem Tag schon eine wichtige Entscheidung für den Stadtbezirk begleitet: Im Regionalrat wurde die Weiterführung der L663n in Form der Nordvariante beschlossen. Ein guter Tag für den Stadtbezirk!
Die Fahrt geht weiter, manchmal wachsen schon dicke Äste in den Straßenraum und der Bus muss sehr langsam fahren. Früher war dies eine der Hauptstraßen auf dem Gelände der Napier-Barracks - so langsam hat sich die Natur den Bereich zurück erobert.
Aussteigen und mal "eine rauchen" - links schaut gerade noch Brackels Ratsfrau Renate Weyer ins Bild, zwischen Eli Vossebrecher, SPD-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung und dem Planungsamtschef lacht Ingrid Fröhlich (Wambel) und am rechten Rand Birgit Jörder ebenso ins Bild - Prominenz wohin man blickt.
Zwei Naturfreunde abseits - Parteichef Günter Wegmann und Stadtanzeiger-Chefredakteur Ralf Braun bei einer kritischen Bewertung der Spontanvegetation am Wegesrand.
Unser Weg geht weiter, überall tauchen aus dem Dschungel die verlassenen Gebäude der Briten auf - sporadisch genutzt als Filmkulisse oder Übungsgebiet für Einsatzkräfte - gerne würden wir eines dieser Originale als Erinnerung an die frühere Nutzung erhalten. Aber das wird schwierig! Infos dazu HIER.
Der alte Naafi-Shop - hier versorgten sich die britischen Soldaten mit allem, was für ein echt britisches Leben außerhalb der Insel notwendig war: fish and chips und all die anderen "Leckereien" - hier gab es sie!
Die Ausfahrt, das war´s für heute. Der Wachdienst lässt uns passieren. Früher sah es hier anders aus....
...etwa als die Queen zu Besuch kam - lang lang ist´s her.
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