Wir haben eine Landkarte von unserem Segelrevier gezeichnet. Wir wollen von Harlingen aus die Westfriesischen Inseln anlaufen, vielleicht fahren wir auch ins IJsselmeer, das hängt ein bisschen vom Wind ab.
Anne und Alica erklären die Karte im Klassenraum
Das Klima im Watt (und auf den Inseln) ist "unholländisch" (ist ja auch Friesland), es gibt etwa doppelt soviele Sonnenstunden wie auf dem Festland.
Im Watt kommen die Ablagerungen aus der letzten Eiszeit an die Oberfläche. Große Steinfelder sind die "Texelse Stenen" und das "Borkumer Riff". Gezeiten und Strömungen nagen stark an den Inseln im Watt. Nicht immer bleibt der Mensch Sieger, 1943 etwa mußte auf Trischen der einzige Bauernhof geräumt werden, nachdem Dünen und Deiche weggespült waren. So ähnlich erging es auch der Inseln Griend. Terschelling und Ameland werden durch Flugsanddeiche geschützt.
Da man erst seit 1583 über verläßliche Karten verfügt (allerdings noch ohne Längen- und Breitengrade), ist es sehr schwierig, Veränderungen der Inseln exakt festzuhalten. Manchmal hilft der Zufall: 1950 gaben die Dünen auf Ameland Reste des Dorfes "Sier" frei. Die Rinnen im Watt verändern sich ständig. Die Hauptrinne der "Vlie" etwa verläuft ca. alle dreißig Jahre anders. Sand und Schlick werden daher ständig umverteilt und es ist unmöglich, Prognosen für die Zukunft abzugeben.
Das Watt im Internet (aber bitte wiederkommen!):
Unser Segelrevier
Bereits die alten Römer berichteten über einen See im Herzen der Niederlande, u.a. gespeist durch die Flüsse Ijssel und Vecht.
Das Wasser floß in einem breiten Süßwasserstrom gen Norden und mündete in der Nähe des heutigen "Vliesstroms " in die Nordsee. In diesem Meer, dem Flevomeer, lag die große Insel Urk mit den Siedlungen Urk und Schokland.
Aber bereits die Römer berichteten von weggespülten Ufern des Flevomeeres. Als zwischen 300 un 800 n.Chr. der Wasserspiegel stieg, wurde die Insel überspült, nur Urk und Schokland blieben übrig. Dann durchbrach die Nordsee die Küstenlinie und überflutete viel Land. Die riesige Wasserfläche wurde "Almere " genannt, großer See.
Im 10. Jhdt. fiel der Wasserspiegel. Die Menschen legten Polder an, um wieder Land zu gewinnen. Gleichzeitig aber drang die Nordsee weiter vor.
Bereits 1870 gab es erste Pläne für einen Abschlußdeich., um die "Zuiderzee " trockenzulegen. Cornelius Lely wurde mit der Leitung der Planug beauftragt. Doch die Pläne wurden nicht in die Tat umgesetzt.
1916, bei einem schweren Sturm, gibt es katastrophale Überschwemmungen. Ein Abschlußdeich hätte alles verhindert.
Am 14. Juli 1918 wurde schließlich der Beschluß gefaßt, einen Abschlußdeich zu bauen. Vorteile:
- großer Süßwasserspeicher
- bessere Verbindung zwischen Holland und Friesland
- Arbeitsbeschaffungsmaßnahme
- Erhaltung des fruchtbaren IJsselschlammes
- Landgewinnung, die 12. Provinz soll entstehen
Eine künstliche Arbeitsinsel "Breezanddijk " wird geschaffen, von beiden Küsten aus wird der Damm in Richtung Insel gebaut. Am 28. Mai 1932 wird die letzte Lücke geschlossen. Aus der Zuiderzee wurde das IJsselmeer.
INFOS:
- Lelystad: Infozentrum "Nieuw-Land" an der Houtrib-Schleuse