Mit der Store Baelt durch die Waddenzee

Kapitel 3: Auf ins Watt

Durch den Sprung ins einskalte Wasser ist nun Jörgs Handy außer Gefecht gesetzt - keine Kommunikation. Fieberhaft versuchen alle, mit ihren Handys jemand auf dem Schlauchboot zu erreichen - erfolglos. Je nach gewähltem Netz ist hier keine Verbindung möglich. Was passiert jetzt? Das Boot treibt immer weiter ab. Glücklicherweise ist die Tide gerade gekentert, wir haben also Flut und so besteht keine Gefahr, dass das Boot aufs offene Meer hinausgetrieben wird. Doch der Wind drückt es immer weiter weg, weg in Richtung Priel, dort, wo in Kürze eine sehr starke Strömung in Richtung Watt herrschen wird. Die Kinder beginnen zu paddeln, erst eher spielerisch, aber Jörg macht ihnen wohl klar, dass jetzt Einsatz erforderlich ist. Er selbst greift sich das (leider) einzige Paddel, alle anderen müssen mit den Händen Wasser schaufeln. Werden sie es zur Store Baelt schaffen??? Es sieht gut aus, doch dann passiert es: Jörg, der mit seinem Paddel versucht hat, die Spitze des Bootes im Wind zu halten, erzählt es später "Einen winzigen Augenblick nicht aufgepasst, da ist es passiert, das Boot dreht sich etwas und der Wind fasst es an der Breitseite - zu spät, wir treiben ab, da nutzt auch kein Paddeln mehr."

Jetzt wird es Ernst! Heine informiert per Handy Brandaris!! Gut, dass es hier, mittem im Nichts zwischen den Inseln ein Netz gibt!!! Im Leuchtturm Brandaris auf Terschelling hat die Revierzentrale ihren Sitz, von dort aus werden auch Rettungsaktionen geleitet. Jörg auf dem Boot hat ein echtes Dilemma. Er muss Paddeln um zu versuchen, zurück zum Schiff zu kommen, das kann er viel effektiver als die Kinder - aber so kann er sich nicht um den Motor kümmern. Und das stellt sich nun heraus: Ohne Motor werden sie es nicht schaffen. Aber die Natur hilft- sie treiben auf eine Sandbank (Heine, die Seekarte im Kopf, hatte es schon die ganze Zeit über gehofft).

Hier können die Kinder aussteigen und das Boot halten. So kann Jörg sich den Motor vornehmen. Das Schiff ist zum Greifen nahe und doch so weit entfernt! Und unsere Mädchen, nicht klein zu kriegen: Nass, frierend und hier und da vielleicht auch ein bisschen ängstlich kommt die gute Laune schnell zurück. Und Paula, die Windsbraut, durch viele Segeltörns mit Wind und Wellen vertraut, ist cool genug, einige Fotos zu schießen. So können wir nun alle sehen, wie es wirklich war, damals, auf der kleinen Schüppe Sand im Watt zwischen Terschelling und Ameland, die unsere Schlauchbootbesatzung rettete. Wir auf der Insel müssen einstweilen weiter hoffen und versuchen zu erkennen, ob Jörgs Bemühungen von Erfolg gekrönt sind.

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