Immer wieder überraschend und immer wieder schön: Die Kuppel des Reichstagsgebäudes taucht unvermittelt hinter einer Biegung auf - hier lebt die deutsche Geschichte. Seine Majestät Wilhelm II. hatte das Gebäude bei seiner Eröffnung 1884 als "Gipfel des schlechten Geschmacks" bezeichnet, "Affenhaus" und "Quasselbude" waren weitere Bezeichnungen für die von ihm gehasste Manifestation der jungen deutschen Demokratie - die Aufschrift "Dem deutschen Volke" verbot er denn auch zunächst.
Neue Sportbootliegeplätze entstehen hier (2003) vorn im Bild direkt am Reichstag
Erst als er die Zustimmung des Parlamentes für die Kriesgkredite benötigte, wurde die Widmung angebracht - kaiserlicher Bestechnungsversuch. Philipp Scheidemann hat hier am 9. November 1918 die Republik ausgerufen, Otto Wels 1933 mit dem mutigen Satz "Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht" die Ablehnung der Sozialdemokraten gegen das Ermächtigugsgesetz begründet. Am 27. Februar 1933 hatte der Brand des Reichstags den Anlass dazu geliefert. Im Mai 1945 schließlich pflanzten Soldaten der Roten Armee die sojwetische Fahne auf dem Gebäude, ihre Graffitis sind noch heute (konserviert) teilweise zu lesen. Am 13. August 1961 wird die Mauer direkt am Reichstag gebaut - erst am 4. Oktober 1990 kommt wieder ein gesamtdeutsches Parlament im Reichstag zusammen.
Also - meine völlig unmaßgebliche Meinung: Ein Besuch im Reichstag gehört zu jedem Berlinbesuch. Zumal es Sportbootanleger in unmittelbarer Nähe gibt. Und wenn Sie dann oben in der Kuppel stehen werden Sie mir Recht geben - garantiert! Lassen Sie sich nicht durch Schlangen am Eingang abhalten, das geht sehr zügig. Wenn Sie dann noch in den Ferien da sind (keine Schulklassen) und nicht so spät am Morgen (Skipper stehen sowieso früh auf) geht es ganz fix.
Blick von innen auf den Spreebogen und die Einheitsflagge (die nie auf Halbmast gesetzt wird!) sowie den Glockenturm im Tiergarten.
Vielleicht haben Sie Gelegenheit, mal einen Blick in den Plenarsaal (Führungen) zu werfen?!? Auf jeden Fall erwandern Sie sich die Kuppel - atemberaubend! Hier der Blick unterwegs auf den Spreebogen.
Die andere Seite der Spree: Bahnhof Friedrichstraße. Hier entstehen z.Zt. (2003) neue Sportbootliegeplätze in umittelbarer Nähe zum Reichstag!
Höher und höher geht es hinauf in der Kuppel bis auf die Dachterrasse. Den Blick können Sie im Internet virtuell genießen, unter www.Berlin.de gibt es viele Panorama-Fotos, Videos und sogar virtuelle Bootstouren!
Und hier noch einmal ein Blick auf das Modell: Spreebogen mit Reichstag (Rechts oben), links daneben das Paul-Löbe-Haus (Hier tagen die Ausschüsse des Deutschen Bundestages) und unten das Kanzleramt. Die absolut sehenswerten Stadtmodelle finden Sie HIER!
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