Cafés mit Terrassen, Kneipen, Snackbars, Restaurants usw., ein gemütliches Städtchen, Heimathafen der "Braunen Flotte". Im Sommer an jedem Mittwoch folkloristischer Markt. Eisenbahnmuseum, Galerien, Antiquitätenläden und das westfriesische Museum im 1632 erbauten Satewn College.
Vom Markermeer aus kommend hat man einen tollen Blick auf die Stadt und die Segelschiffe der Braunen Flotte, ein wirklich schönes Bild....
Einlaufen in Hoorn: Mai 2001 mit der "Nova Cura"
Bei der Einfahrt passiert man zunächst die Gefängnisinsel, früher Standort der Kasernen der westfriesischen Admiralität. Und es gab hier Werften. Auf einer von ihnen entstand wahrscheinlich die erste Vleute, ein Schiff aus der Flotte jener schnellen Segler, die zunehmend die anderen Handelsnationen aus dem Geschäft drängten. Zu dieser Zeit war Hoorn ein weltbekannter Hafen!
Danach führt man direkt auf den Hoofdport zu, einen mittelalterlichen Hafenturm. Zu seinen Füßen machen die Traditionssegler fest.
Andere Schiffe fahren durch die alte Seeschleuse in den Binnenhafen.
Im Goldenen Jahrhundert war Hoorn, wie auch Enkhuizen, eine unermesslich reiche Stadt und hätte beinahe Amsterdam an Bedeutung überholt. Aber die Blütezeit war zu kurz. Große Seefahrer kamen aus seinen Mauern:
1616 entdeckte Kapitän Willem van Schouten auf 55°58'Süd und 061°17'West ein schroffes Fels-Kap und nennt es nach seinem Heimathafen an der Zuiderzee Kap Hoorn (auch "Kap Horn"). 406m hoch und an 300 Tagen im Jahr von Schnee und Regen umhüllt, 30-40% aller Winde erreichen die Stärke 7 und mehr. Da der Wind dort, in den "Schreienden Fünfzigern" vorwiegend aus Richtung Pazifik bläst, kann sich in der endlosen Weite eine gigantische Dünung aufbauen, die am Kap Hoorn auf die "Meerenge" zwischen dem Kap und der Antarktis stößt (500sm), wobei sich gleichzeitig die Wassertiefe von 5000 auf 100 Meter verringert. Folge sind die monströsen Brecher, die das Kap so berühmt gemacht haben. Immerhin: Kap Horniers dürfen gegen den Wind pinkeln, ein Vorrecht, das dem Besucher Hoorns nicht zusteht!!!
Ein anderer großer Sohn, Jan Pieterszon Coen, gründete die Kolonie Niederländisch Indien und ließ die Stadt Batavia, das heutige Djakarta, bauen. Sein Denkmal steht heute auf dem Platz Rode Steen vor der alten Waage (links). Die wundervollen Bauten in der Stadt zeugen von dem Reichtum und den Schätzen, den die Seefahrer früherer Zeiten mit ihren Vleuten aus dem fernen Osten mitbrachten.
Ein Bummel durch Horn ist unbedingtes Muss!
Quelle: Jan Werner, Holland, Band 2, Delius Klasing, ISBN 3-7688-1180-8
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