Yachthäfen und Wasserwege im Revier

Bergkamen "Wasserstadt Aden"

Nicht der Mond von Wanne-Eickel aber immerhin der von Bergkamen - hier am Datteln-Hamm-Kanal auf Kilometer 19 liegt der Hafen der ehemaligen Zeche Haus Aden - und da werden interessante Dinge passieren...


Foto Rainer Knäpper, GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Originaldatei

1938 wurde mit dem Bau der Schachtanlage Haus Aden begonnen, 1943 nahm der Pütt die Förderung auf, 7.500 Arbeitsplätze gab es hier direkt am Datteln-Hamm-Kanal. 1998 ging die Anlage im Verbundwerk Ost auf - zusammen mit Monopol und Heinrich Robert, im Jahr 2000 wurde die Förderung eingestellt.


Hier arbeitet schon die Abrissbirne: Situation 2004

Letzter Rest des Bergkamener Bergbaus - das ist die zentrale Wasserhaltung der DSK (Deutsche Steinkohle AG) - hier wird Grubenwasser aus etwa 1.000 Meter Tiefe an die Erdoberfläche gepumpt und in die Lippe abgeleitet - eine Aufgabe für Generationen, denn ohne die Pumpen würden weite Teile des Ruhrgebietes absaufen. Da das Wasser mit 36 Grad angenehm warm und dazu auch noch salzhaltig ist eignet es sich bestens als Badewasser für die geplante Römertherme in unmittelbarer Nähe des vor mehr als 2.000 Jahren gegründeten Römerlagers Oberaden. Außerdem soll es Energieträger für die Raumheizung der Siedlung werden...


Auch das ist schon Vergangenheit - nur der rechte Förderturm steht noch

...denn hier tut sich was! 2008 beschlossen und 2010 modifiziert soll hier die „Projektgesellschaft Haus Aden mbH“ die Entwicklung der Wasserstadt Aden planen. 54 Hektar der Montanbrache direkt am Datteln-Hamm-Kanal sollen eine neue Karriere starten. Geplant ist u.a. ein 10ha großer See für Sport- und Freizeitnutzung mit Verbindung zum Kanal in direkter Nachbarschaft zur Halde Großes Holz, mit 148 Meter Höhe die höchste Erhebung in diesem Bereich. Auch das Naturschutzgebiet Beversee liegt in unmittelbarer Nähe - ein absolut attraktiver Standort also für Wohnen und Arbeiten am Wasser. Schwimmende Einfamilienhäuser wird es ebenso geben wie Häuser mit eigenem Bootssteg.

Das neue Stadtquartier wird von einer Projektgesellschaft entwickelt und es verwirklicht einige im Ruhrgebiet einmalige Ideen. Bergkamen als Stadt am Rand des Balluingsraumes will damit auch zur Verbesserung des Images der Metropole Ruhr beitragen. Wer das Projekt verfolgt hat erkennt auf der Karte sofort eine gravierende Änderung: Es gibt im Anschluss an den Adensee nur noch eine Gracht - weise Beschränkung auf das Mach- und Finanzierbare.

Wichtige Grundprinzipien hält die Planung aber bei - so die Mischung zwischen Wohnen, Arbeiten und Freizeit! Entfallen ist dagegen ein als öffentliche Investition geplantes Tauchsportbecken.

An den schwimmenden Häusern hält man jedoch fest - kluge Entscheidung für ein absolutes Novum im Revier, mit diesem Angebot steht Bergkamen in weitem Umkreis allein da! 7,1ha Wasserfläche machen das Quartier zu einem maritimen Leuchtturmprojekt, immerhin 13% der Fläche gehört den Wasserfahrzeugen. Natürlich gibt es Häuser mit eigenem Anleger, irgendwie muss man als Best Ager ja mit dem Boot seinen Altersruhesitz erreichen.

Blick über die Gracht auf den Datteln-Hamm-Kanal - durch die Beschränkung auf nur noch eine Gracht konnten die voraussichtlichen Gesamtkosten auf 36,8 Mio Euro gedrückt werden. Mit immerhin 4,8 Mio. ist Bergkamen selbst mit im Boot. U.a. hat man auch die Gesamtfläche der Bau-Grundstücke um 3.000qm reduziert. Das bringt zwar weniger Erlöse beim Verkauf aber senkt die Aufbereitungskosten deutlich. Der Grünflächen - mit erheblich weniger Kosten zu erstellen - steigt erfreulicher Weise um 2ha. Hier wird man also wirklich im Grünen wohnen, am Wasser und hat dennoch alle Vorteile des nahen Ballungsraumes. So ist meine Heimatstadt, bekannt für hervorragende Einkaufsgmöglichkeiten und ein riesiges kulturelles Angebot (vom sportlichen wollen wir erst gar nicht reden) eine gute halbe Stunde entfernt - aber ich will hier absolut keine Werbung betreiben ;-)))

Hier der Einfahrtbereich mit Therme, Hotel und dem Verbindungskanal zum Adensee. Viel Platz also zum Anlegen und Wenden - vielleicht machen ja später auch mal die Flusskreuzfahrer hier fest. Auch die Marina Essen und Gelsenkirchen Graf Bismarck spekulieren ja auf die Attraktivität der Ruhrgebietes für Kreuzfahrer! Das hätten sich die Kumpel auf Haus Aden sicher nicht räumen lassen...

Letzter Blick über die Gracht zum Kanal - alle "Fotos" der Wasserstadt Haus Aden stammen von der Projektgesellschaft Haus Aden mbH die mir auch die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt hat, unterstützt vom Planungsamt der Stadt Bergkamen. Herzlichen Dank!

Die Bauarbeiten laufen seit Jahren, im Mai 2020 überreicht der Regierungspräsident Bergkamens Bürgermeister Roland Schäfer den Förderbescheid für weitere 3,32 Mio. Euro, der ist begeistert: "Ich freue mich sehr. Mein besonderer Dank geht an Bund und Land, die mit dieser dritten Fördercharge ihre Wertschätzung für Bergkamens größtes Zukunftsprojekt zum Ausdruck bringen. Diese Mittel sichern den Fortgang der Bauarbeiten und versetzen uns in die Lage, planmäßig die Ausschreibung für den Wasserbau voranzutreiben."

Alle Infos Stand 05/2020!

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