Yachthäfen und Wasserwege im Revier

Wesel-Datteln-Kanal WDK

Der Wesel-Datteln-Kanal WDK zweigt bei Kilometer 813 vom Rhein ab und verläuft durch das Tal der Lippe bis nach Datteln, wo er nach 60km in den Dortmund-Ems-Kanal einmündet. Die Höhendifferenz von immerhin 40 Metern wird durch sechs Schleusenstufen überwunden. Nach dem Ausbau in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts ist der Kanal heute für das Großmotorgüterschiff und die entsprechenden Schubverbände zugelassen. Alle Schleusen sind 12m breit und 225m lang, die jeweils zweite Kammer misst 12x110 Meter. Zur Zeit (2008) werden die letzten Brücken auf 5,25m Durchfahrtshöhe gebracht - damit ist dann zweilagiger Cotainertransport ohne Absenkung durchgängig möglich.ist. Bei Normalwasserstand beträgt die Durchfahrtshöhe z.Zt. 5 Meter. Die Abladetiefe beträgt 2,80m. In den nächsten Jahren sollen zudem die Aufstiegsbauwerke renoviert werden.


Hier mündet die Lippe in den Rhein, gleich nebenan der WDK

Der Kanal wurde 1931 als Lippe-Seitenkanal eröffnet und sollte den Rhein-Herne-Kanal entlasten. Man nutzte das Lippetal und legte den Kanal an den Südhang der Flussmulde, an zwei Stellen musste die Lippe sogar verlegt werden. Bei der Panung stand weniger die Anbindung örtlicher Betriebe im Vordergrund, der neue Kanal sollte die vorhandenen Wasserwege besser vernetzen, bot sich natürlich später als wertvolle Infrastruktureinrichtung zur Ansiedlung neuer Standorte an, etwa der chemischen Indsutrie im Raum Marl- Auch die Nordwanderung des Bergbaus profitierte von der Wasserstraße.


Chemiepark Marl bei Kilometer 37 - Grund für die vielen Tankschiffe auf dem Kanal

Heute ist der WDK eine der wichtigsten und am stärksten frequentierten Kanäle Deutschlands, eine bedeutende Transitstrecke, er generiert aber auch selbst ein hohes Verkehrsaufkommen. 23.300 Schiffe passierten 2004 die Schleuse Friedrichsfeld, 18.000 davon durchfuhren auch die Schleuse Datteln. Dazu kamen noch einmal 1.500 sonstige Fahrzeuge, u.a. auch die Sportschifffahrt. Und auch hier bewegt sich der größte Anteil im Transit, zunehmend aber auch als Ziel- und Quellverkehr, denn die attraktive Umgebung des Kanals und des gesamten Ruhrgebietes sorgt zusammen mit den neuen Yachthäfen und Liegestellen für ein deutliches Anwachsen des touristisch begründeten Verkehrs.


Am Mauerwerk deutliich zu erkennen: Die Schleusen sind in die Jahre gekommen

Die Schleusen des WDK machen eigentlich keine Probleme: Glatte Mauerwände oder aber Spundwände meist mit engen Zwischenräumen. Überall wurden zusätzliche Poller und/oder Haltestangen angebracht...

...tw. auch "Sterne" für dünne Leinen oder Schleusenhaken.

Für "Erstbefahrer" vielleicht neu: Die Schleusen sind an schönen Wochenenden Ziel und Rastmöglichkeit für tausende von Erholungssuchenden: Ganze Familie, Kegelclubs und sonstige Gruppen, meist mit dem Fahrrad unterwegs, stehen dann an den Brücken der Aufstiegsbauwerken und schauen beim Schleusen zu. Es wird viel gewunken und natürlioch glacht, wenn mal wieder ein "Kapitän" sein Boot nicht an die Wand bekommt - also blamiert nicht die ganze Innung! Und noch etwas muss man den Benutzern mit auf den Weg geben: Wie überall auf der Welt sind auch hier die Hubtore unangenehmer "Regenmacher" - also Luken und andere Öffnungen ggf. schließen und empfindliche Gegenstände aus dem Cockpit räumen!

Der Wesel-Datteln-Kanal führt durch die Kumpelriviera - die längste Badewanne der Welt. Die landschaftlich schöne Strecke durchquert das Naturschutzgebiet Hohe Mark und viele Menschen verbringen hier ihre Freizeit am Wasser. Campingplätze und vor allem die vielen Rad- und Wanderwege bringen es mit sich, dass auch am und im Wasser Erholung gesucht wird. Also bitte immer auf Schwimmer achten!

Wer sein Bordrad nutzt oder es auf Schusters Rappen versucht wird hier viele schöne Pfade finden - entlang des Kanals aber auch entlang der Lippe, die oftmals direkt nebenan fließt.

Ein Abstecher nach Krudenburg (ab Liegestelle Hünxe) oder zum Halterner Stausee ist immer zu empfehlen, aber auch zum Movie Park (ab Dorsten). Viele Tipps gibt es noch in meinen Reiseberichten, Links gibt es unten!


Lauschiger Weg entlang des Kanals

Auch die Relikte des Montanzeitalters sind an vielen Stellen noch zu entdecken, hier der Förderturm der Schachtanlage Auguste Victoria VIII bei Kilometer 40.

Tanken auf dem WDK:
km 28: Dorsten Hanse-Marina (nur Diesel)

Die nächsten Tankstellen im Revier:
RHK km 38: Castrop-Rauxel AMC Castrop-Rauxel (nur Diesel)
DHK km 23: Marina Rünthe (Diesel und Benzin)
DEK km 71: Münster Oberwasser Schleuse Münster (nur Diesel)

Ich habe den WDK schon mehrfach befahren, Beschreibungen mit vielen Bildern und Tipps finden sich z.B. hier:

Himmelfahrt 2007 - Vatertagstörn nach Dorsten
Letzte Etappe des Ostertörns 2005
1. Etappe des Sommertörns 2005
4. Etappe des Überführungstörns 2004

Yachthäfen und Liegestellen gibt es viele am WDK - grundsätzlich sei dazu gesagt, dass es keine Altarme oder aufgelassenen Schleusenarme in dem "jungen" Kanal gibt - daher sind die meisten Liegestellen ungeschützt direkt am Fahrwasser. Eine Ausnahme macht die Marina Flaesheim (Sprich: Flaasheim). Kleine Hilfe bei der Auswahl: Naturufer lassen die Wellen schnell auslaufen, Spundwände reflektieren sie, so dass es bei beidseitigen Spundwänden ziemlich lange dauert, bis sich das Wasser nach Durchfahrt eines Frachters (oder schlimmer: Eines schnellen Sportbootes) wieder beruhigt hat!

Einzel-Seiten:
Datteln
Haltern
Dorsten
Wesel

km 0: Vor der Einfahrt in den WDK bietet sich der Yachthafen Wesel an, Extra-Seite. Wesel
km 2,7: Marina Munderloh hinter dem WSA-Anleger, man darf trotz der Sperrschilder einfahren!
km 4: Wasserwanderrastplatz Friedrichsfeld 72h - hier dürfen Sportboote (mit Schwell) liegen - drei bis vier "normale" haben Platz, wenn natürlich so ein schöner Oldtimer in der Mitte festmacht, ist nur noch wenig Raum.

km 12,7: Liegestelle Hünxe, nur wenige Kilometer vor der Mündung in den Rhein eine gute Gelegenheit zum Übernachten. Dahinter die beiden Schleusenkammern.

km 28: Dorsten, zwei Yachthäfen (Dieseltankstelle!) und ein Wasserwamderrastplatz, beschrieben auf einer Extra-Seite: Dorsten


Hansa-Marina Dorsten - hier kann man auch tanken!

km 30: Kleine Liegestelle für ein oder zwei Boote direkt an der Schleuse Dorsten mit Landverbindung

km 46: Bossendorf, beschrieben auf der Extra-Seite von Haltern
km 50: Kleine Liegestelle für ein (oder zwei) Boot bei der Schleuse Flaesheim mit Landverbindung


Marina Flaesheim - neue Marina in einem ehemaligen Baggersee am Kanal - mit Badestrand

km 60: Datteln, das große Kanalkreuz mit großer Extra-Seite: Datteln
Und über meinen Lieblingswasserwanderrastplatz gibt es sogar eine kleine Geschichte

Wenn diese Seite aus einem Reisebericht heraus aufgerufen wurde oder über einen Link auf externen Seiten: Sie gehört zu meiner interaktiven Revierkarte Ruhrgebiet.

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