Von Dortmund an den Dollart

Etappe 4: Gezeitenrevier Untere Ems

Reisebericht von Karl-Heinz Czierpka

Vor der Einfahrt in den Schleusenvorhafen der Seeschleuse Papenburg kommt er dann in Sicht, der Schleppzug, mit dem wir schleusen sollen. Sieht von weitem aus wie ein Haus auf Reisen, aber später mischt sich dann die Meyer-Werft in den Funkverkehr ein, es sind ein paar "Einbaumöbel", die dort gelieferft werden. Und noch etwas hören wir über Funk: Mitschleusen ist nicht, denn das Teil hat Überhänge auf beiden Seiten.

Man braucht Schraubenwasser, um es in der Schleuse sicher zu positionieren, Festmachen ist nicht möglich. Für uns am Sportbootsteg ist klar: Warten!

So füllt die Möbellieferung dann die komplette Schleuse aus, die ein wenig anders dimensioniert ist als die Schleusen im Binnenbereich! Über Funk verhandelt man dann wegen der "überraschenden" Überhänge, mit denen wohl niemand bei Meyer und Co. gerechnet hat. Hoffentlich hat sich da niemand vermessen....

Übrigens, heißer Lesetipp für Krimifans: Halbmast von Sandra Lüpkes spielt genau hier auf der Ems, zwar heißt die Werft Schmidt-Katter und hat ihren Standort an der Leda in Leer - doch sonst ist alles wie im wirklichen Leben: Die Ems musste wegen der monströsen Schiffe ausgebaggert, ein Emssperrwerk errichtet werden und die Umweltschützer protestieren! So gerät dann die Überführung der Poseidonna zum mörderischen Spektakel, denn die Werft hat auch sonst noch Dreck am Stecken und beschäftigt illegale Billigarbeiter, während die reguläre Belegschaft dezimiert wird, eben alles just so wie im wirklichen Leben. Wobei das mit der Meyer-Werft nichts aber auch gar nichts zu tun hat! Eine Karte im Buch zeigt jederzeit, wo sich die Poseidonna befindet. Spannend, als dann in Höhe Midlumer Sand noch Schwerwetter dazu kommt und der Ballasttank volläuft, in dem man eine Geisel deponiert hat...
Achso: rororo, ISBN 3-499-23854-3 für moderate 7,90 Euro (2004)

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