Schon von Weitem sehen wir die Brücke - aggressiv wie eine abschussbereite Rakete ragt sie in den Himmel. Arbeitet Leer Lock doch noch? Denn - eigentlich muss doch die Straßenbrücke geschlossen werden, nachts, wenn niemand mehr schleust (Das Foto ist am nächsten Tag entstanden). Aber auf dem Funk ist tote Hose und auch sonst sieht oben alles leer und verlassen aus - der typische Hund ist hier begraben. Schilder klären uns auf: Die Brücke ist defekt, gesperrt für den Kraftfahrzeugverkehr und für Ernst-Otto! Der kommt nun auch nicht auf die andere Seite, das aber wäre der Weg zum Bahnhof gewesen. Was tun? Wir schauen uns beide Schleusentore an und entscheiden uns für das äußere Tor. Ernst-Otto macht den "Papenburger" - geht über das Tor wie die Radler in seiner Heimatstadt. Aber man arbeitet am Tor, daher sind die Inspektionsluken geöffnet, tagsüber könnte man wahrhscheinlich in die Tiefe des Tores schauen, die späte Stunde bewahrt Ernst-Otto vor diesem Ausblick in unendliche Tiefen. Aber er kommt gut ´rüber, erwischt auch noch seinen Zug und ich muss noch einmal heftig an ihn denken als nach wenigen Minuten der Himmel seine Schleusen öffnet und einen Platzregen der höchsten Kategorie herunter prasseln lässt. Was für ein Wetter!
Ernst-Otto hat über die Fahrt einen Bericht geschrieben - klick mal HIER!

Am nächsten Morgen liegt die Tremonia 2.0 mit brav gesetztem Ankerlicht bei Hochwasser mutterseelenallein am Steg. Hat mächtig gegluckert in der Nacht. Das ist immer wieder ein Schlaferlebnis der besonderen Art, hier im Tidenrevier. Wenn das Wasser wieder aufläuft kommt es mit Macht, das Boot ruckt in die Leinen, es plätschert und gluckert rund herum und der Steg quietsch und knarrt. Aber jetzt Frühstück und dann funkt es auch schon, ein Bagger will raus, das WSA hat auch noch ein Boot zu schleusen - ich kann sofort mit und der Schleusenmeister informiert auch gleich den Hafenmeister, der muss nämlich eine Brücke für uns öffnen. Nett von ihm!