Yachthäfen und Wasserwege im Revier

Hebewerk Henrichenburg

Es war kein richtig schönes Nikolausgeschenk für die Skipper an Rhein und Ruhr - obwohl die meisten gar nicht wissen, was ihnen da entgeht: Das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich gab am 5.12.2005 die Außerbetriebnahme des Schiffshebewerkes Henrichenburg bekannt. Technische Probleme hatten in der Vergangenheit mehrfach für Unterbrechungen während des Hubvorganges gesorgt - die Untersuchungen förderten Mängel im elektrischen Teil der Anlage zu Tage. Letztlich musste man sich aus sicherheitstechnischen Gründen für die Abschaltung des 1962 errichteten Hebewerkes entscheiden - „unkontrollierbare Prozesse“ wurden befürchtet.


Kein unkontrollierter Prozess - kontrollierte Entleerung des Troges März 2003, mit fr. Genehmigung Wasser- und Schiffahrtsamtes Duisburg-Meiderich

Mittlerweile ist die Anlage vom TÜV überprüft worden, 5 Millionen Euro soll eine Reparatur kosten - und das Geld ist natürlich nicht da. Klar hat Dortmund protestiert, doch angesichts der vorhandenen großen Schleuse laufen alle Versuche, das Geld in Berlin loszueisen ins Leere. Schade! Zur Zeit ist alles mit Sand verfüllt, im Prinzip könnte man das Hebewerk also wieder reaktivieren. Im Prinzip!


Blick vom Unterwasser auf den Trog des Hebewerkes, mit fr. Genehmigung Wasser- und Schiffahrtsamtes Duisburg-Meiderich

Für die Berufsschifffahrt kein großer Verlust, da der 90 Meter lange Trog für viele Schiffe ohnehin zu kurz war und daher nur die 190 Meter lange Kammer der Schleuse in Frage kam. Doch für die Ausflugs- und Sportboote war der Schiffsfahrstuhl immer eine besondere Attraktion auf dem Weg nach Dortmund. Tragisch, dass gerade jetzt, wo die Hoffnungen auf einen Sportbootsteg am Dortmunder Hafenamt in Erfüllung gegangen sind wird der besondere Höhepunkt der Fahrt fehlt. Der Schleusenpark Waltrop hätte ein Ausstellungsstück mehr, doch ein regulär arbeitendes Hebewerk wäre natürlich viel schöner als ein bloßes Schaustück! Sofort gründet sich der Förderverein "Freunde und Förderer Neues Schiffshebewerk Waltrop" mit dem Ziel, das neue Hebewerk funktionsfähig zu erhalten. Auf allen Ebenen kämpft der Verein und gewinnt viele Mitstreiter. Zum Tag des Denkmals 2010 dann der Paukenschlag: Eine breite Allianz schlägt den Schleusenpark Waltrop mit funktionsfähigem Hebewerk zum Weltkulturerbe vor. Zwar machte Dr. Birgitta Ringbeck vom Ministerium klar dass 2011 zunächst eine Expertenkommission aus den eingereichten Vorschlägen zwei für NRW auswählen muss die dann wiederum 2012 mit den anderen deutschen Vorschlägen in einen Vorentscheid kommen. Erst 2015 gibt es dann eine Liste mit Deutschlands Vorschlägen, die anschließend dem Unesco-Komitee vorgelegt wird. Bis dahin wird also noch viel Wasser durch die Schleuse strömen!


Trotz Nebel vom Dampfschlepper Cerberus klarer Blick nach vorn: Das Weltkulturerbe im Blick

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